Taekwondo - Semi-Vollkontakt Kampfsport
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Taekwondo / Tae Kwon Do


Ein moderner Wettkampfsport mit einem Schwerpunkt auf athletische, kunstvolle Tritte


Taekwondo besticht durch kunstvolle und akrobatische Tritte und Trittkombinationen. Gut dehnbare Körperteile, eine starke Rumpf- und Beinmuskulatur, eine gute Koordination und Körperbeherschung, ein gutes Timing, ein gutes Balancegefühl, eine hohe Sprungkraft sind wertvolle Eigenschaften für jeden Taekwondo Sportler.


Taekwondo ist ein Semi-Vollkontakt Kampfsport bei dem zwei Kämpfer gegeneinander antreten. Ein Taekwondo-Kämpfer kann den Sieg entweder durch einen Punktgewinn oder mit einen Knockout des Gegners für sich entscheiden. Der Anzug wird im Teakwondo Dobok* genannt. Die Kämpfer tragen im Kampf einen Brustpanzer und einen Kopfschutz. Punkte werden durch Treffer auf den Brustpanzer oder auf den Kopfschutz erzielt. Hierbei ist zu beachten das ein Treffer eine gewisse Durchschlagskraft besitzt. Ein leichtes Anticken des Schutzes reicht also nicht aus. Es gibt einen Punkt für einen Schlag auf dem Torso und zwei Punkte für einen Spinning-Kick auf den Torso bzw. den Brustpanzer. Drei Punkte erhält man für einen Tritt an den Kopf. Die Höchstwertung von vier Punkte erhält man durch einen erfolgreich platzierten Spinning-Kick an den Kopf bzw. den Kopfschutz. Der Wettkampf findet auf einer achteckigen ca. 8 x 8 Meter großen Matte statt.

Schläge ins Gesicht sind im Teakwondo ein absolutes Tabu und bedeuten eine direkte Disqualifikation des Sportlers

Der Wettkampf dauert zwei Runden á zwei Minuten mit einer Unterbrechung von einer Minute. Geht ein Kampf auf die volle Distanz entscheidet der Sportler mit den meisten Punkten durch einen Punktgewinn den Kampf für sich. Bei einem Punktegleichstand nach der zweiten Runde wird eine dritte goldene Runde gekämpft. Der Sportler mit dem ersten regulären Punkt entscheidet in diesem Fall den Kampf für sich. Wie bereits erwähnt, kann der Kampf im Taekwondo auch durch ein KO des Gegner entschieden werden. Bei einer Verletzung eines Sportlers, durch die er nicht in der Lage ist den Kampf weiterzuführen, hat dieser den Kampf verloren. Beim Wettkampf gibt es eine ganze Reihe von Regeln zu beachten.


Verwarnungen im Taekwondo

  • ein Sportler verlässt den Ring
  • ein Sportler fällt grundlos zu Boden
  • ein Kämpfer verzögert den Kampf
  • ein ringen mit dem Gegner
  • hochhalten der Beine des Gegners
  • Tritte unterhalb der Gürtellinie (inkl. der Beine)
  • Kopfstöße
  • Stöße mit dem Knie
  • Attacken auf einen am Boden liegenden Kämpfer
  • Kämpfen obwohl der Schiedsrichter den Kampf unterbrochen hat
  • sonstiges unangebrachtes Verhalten des Sportlers oder des Trainers


Für alle diese Tätigkeiten erhält der Sportler eine Verwarnung. Erhält ein Sportler 10 Verwarnungen, wird der Kampf abgebrochen. Damit hat der Gegner den Kampf automatisch gewonnen. Bei einem groben Vergehen kann der Schiedsrichter den Kampf auch abbrechen. Ein solcher Abbruch führt zum Sieg des anderen Sportlers. Führt einer der Sportler mit 20 oder mehr Punkten, nach einer der Runden, hat er automatisch gewonnen. Bei einem Schlag ins Gesicht wird ein Kampf sofort abgebrochen und der Gegner hat gewonnen.


Das Training von Taekwondo unterteilen sich in

  • Gibon
  • Tul / Poomse
  • Matsuki / Taeryon
  • Dallyon
  • Kyok Pa
  • Hosinsul


Gibon - die Grundschule bzw. die Grundlagen von den Taekwondo-Techniken

Tul / Poomse - festgelegte Formenläufe von verschiedenen Bewegungsabläufen

Matsuki / Taeryon - Partnerübungen bei der sich ein Kämpfer gegen einen Angriff verteidigt und anschliessend zu einem Angriff übergeht

Dallyon - Vorbereitende Übungen wie z.b. die Gymnastik

Kyok Pa - der Bruchtest bei dem Bretter und Ziegeln zerstossen werden

Hosinsul - die Selbstverteidigung gegen einen oder mehrere Gegner


Die Geschichte des Taekwondo ist relativ jung. Ab dem Jahr 1940 entwickelte sich der Sportart aus anderen koreanischen Kampfkünsten. Elemente von einer Reihe von traditionellen koreanischen Kampfsportarten wie z.b. Taekkyoen, Subak und Gwonbeop u.A. wurden, unter Einfluss von Techniken aus dem Karate und einigen chinesischen Kampfkünsten, zu einem System kombiniert. Der Begriff Taekwondo wird jedoch erst seit dem Jahre 1955 verwendet. Es entwickelte sich rasch zu einem koreanischen Nationalsport und wurde sogar ein Pflichtfach bei der Polizei und dem Militär. Seit dem Jahre 1973 wandelte sich Taekwondo von einer Kampfkunst zu einen Wettkampfsport, bei dem es darum geht Punkte zu erzielen, so wie wir Taekwondo heutzutage kennen.

Im modernen Taekwondo steht eine Selbstverteidigung eher im Hintergrund

Kritik an Teakwondo durch andere Kampfsportler; In einem echten Kampf helfen diese Tritttechniken oft nur bedingt weiter und bergen zusätzliche Gefahren. Mit einem einfachen Fussfeger oder Schubser kann jeder Taekwondo-Kämpfer, bei der Ausführung von einem Tritt, schnell und einfach zu Boden befödert werden. (Bestimmte Tritttechniken im Teakwondo erfordern sogar einen Fall nach dem Tritt.) Im Falle einer Selbstverteidigung ist der Boden natürlich keine gute Ausgangsposition. Ausserdem, wenn ein Kampf in ein Ringen oder Boxen übergeht, können die gelernten Tritttechniken nicht oder kaum eingesetzt werden. Taekwondo bietet zwar grundlegende Schlagtechniken - aber nur in Kata Formenläufen. Daher wird von anderen Kampfsportler gerne und massiv Kritik an der Effektivität von Taekwondo ausgeübt. Wie z.B. ist Taekwondo für einen echten Kampf geeignet?! oder ist Taekwondo nur Spielerei? In vielen Trainings- und Präsentationsvideos werden zudem gerne mal Menschenpyramiden erstiegen, an Wänden hochgelaufen oder - ganz besonders beliebt - massenweise Holzbretter zertreten. Ohne Frage beweisen diese Fähigkeiten ein hohes athletisches Können, Präzision und eine hohe Durchschlagskraft. Der Nutzen von solchen Übungen - im Bezug zum Kampfsport - bleibt jedoch zweifelhaft und fördert die Kritik Taekwondo als eine ernstzunehmende Kampfsportart anzuerkennen. Aber vieleicht sind solche Showelemente einfach ein Teil von Taekwondo. Vergleichbar mit z.B. diverse Sprungtechniken im Wushu oder bestimmten (Tanz-)Bewegungen im Capoeira.

Gut plazierte Tritte können enormen Schaden anrichten

Die Effektivität von Teakwondo; Ein gut platzierter Tritt an den Kopf oder in wichtige Körperorgane können ein Kampf schnell entscheiden. Einige Taekwondo Tritttechniken werden daher auch gerne bei den Mixed Martial Arts genutzt. Der konventionelle Kampfsportler ist eher kurze, schnelle und direkte Wege ins Ziel gewöhnt. Kunstvolle, athletische Tritttechniken bergen einen nicht zu unterschätzenden Effekt - den Überraschungseffekt. Durch einen Angriff mit einem eher unortodoxen Technik, kann ein Gegner böse überrascht werden. So wird z.B. mit einem Bein angetäuscht bzw. Schwung geholt und mit dem anderen Bein getreten. Demnach kommt es schonmal vor, dass ein Gegner einen Block auf der falschen Seite ansetzt oder dass er zur falschen Seite ausweicht! Ein Ausweichen - mit dem Körper oder sogar mit dem Kopf - in eine Trittbewegung kann katastrophale Auswirkungen für einen Sportler haben. Insbesondere wenn dieser Tritt zusätzlich mit einer hohen Schwungkraft, wie z.B. bei einem Spinning Kick, ins Ziel trifft.



Videos die den Kampfsport Taekwondo gut repräsentieren

Highlights von den Taekwondo Games 2017 in einem Video zusammengefasst [2:33 min.]
In diesem Video werden die aktuellen Regeln (aus dem Jahre 2017) des Taekwondo erklärt [4:27 min. / eng.]
Die besten Taekwondo Knockouts in einem Video zusamengefasst [4:40 min.]


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